Unter Herpes versteht man eine Virusinfektion, die durch Herpes Simplex Viren hervorgerufen werden. Man unterscheidet zwischen Lippenherpes (Herpes labialis), Genitalherpes (Herpes genitalis,
Gürtelrose (Herpes zoster) und Herpes Enzephalitis. Der Begriff Herpes stammt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „kriechen“.
Es gibt 2 verschiedene Herpes Virus Spezies, das Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV-1) und das Herpes-Simplex-Virus 2 (HSV-2). Herpes zählt zu den persistierenden Infektionen
, da der Virus lebenslang im Organismus beruht, und selbst nach einer symptomlosen Infektion jederzeit ausbrechen kann. Heute zählen genitale Herpes Virus Infektionen zu den am häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen
Arten des Herpes Virus
Lippenherpes (Herpes labialis)
Die am häufigsten auftretende Form einer Herpes-Simplex-Infektion ist der Herpes labialis – Lippenherpes
. Circa 40% der erwachsenen Bevölkerung weltweit bekommen einmal im Leben eine als Bläschen sichtbare Infektion im Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot. Die kleinen nässenden, empfindlichen und juckenden Bläschen verschwinden meist nach kurzer Zeit. Was man gegen Lippenherpes tun kann und welche Hausmittel helfen, erfahren sie in unserer Lippenherpes Rubrik.
Genital Herpes (Herpes genitalis)
Genitalherpes (Herpes genitalis)
zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten und entsteht durch die Infektion mit dem HSV-1 oder HSV-2 Virus, jedoch hauptsächlich vom HSV-2. Typische Symptome sind schmerzhaft juckende Bläschen an den Geschlechtsorganen, die hauptsächlich über den sexuellen Kontakt übertragen werden. Eine Ausnahme ist hier der HSV-1 Virus, welche meist bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Was gegen Genitalherpes hilft und was man gegen Genitalherpes tun kann finden sie in unserer Herpes Genitalis Rubrik
Gürtelrose (Herpes zoster)
Unter einer Gürtelrose
versteht man einen durch Herpes Viren ausgelösten streifenförmigen Hautausschlag entlang von Nervenbahnen. Jeder Gürtelrose geht eine frühere Windpocken Erkrankung vor. Nach dem Ausheilen der Infektion verbleiben die Viren jedoch im Körper, und treten meist bei Personen jenseits des 50. Lebensjahr in Zeiten von Stress oder Immunschwäche auf. Üblicherweise beginnt der Hautausschlag an der Wirbelsäule und breitet sich dann gürtelförmig um den Körper aus. Die Haut schwillt an, färbt sich rot und kleine juckende Blasen entstehen. Weitere Informationen finden sie in unserer Gürtelrose Rubrik.
Gehirnentzündung (Herpes enzephalitis)
Unter einer Herpes-simplex-Enzephalitis
versteht man eine Entzündung des Gehirns, welche durch Herpes-Simplex-Viren hervorgerufen werden.
Die Symptome sind zu Beginn Grippeähnlich, gehen aber schnell in einen schweren Infekt über. Der Betroffene wirkt schließlich schwerkrank und zeigt eine psychomotorische Verlangsamung. Jedoch liegt die jährliche durchschnittliche Ansteckung bei nur 0,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Weitere Informationen über diese sehr schwere Form einer
Herpes-Simplex Erkrankung finden sie in unserer Herpes-simplex-Enzephalitis Rubrik
Unterscheidung HSV-1 und HSV-2
Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Herpesvirus Gattungen kaum und teilen sich circa 50% ihrer DNA. Beide Arten infizieren die Schleimhaut des Körpers, bevorzugt den Bereich am Übergang von Schleimhaut zur normalen Haut. Wenn auch das klinische Bild keine Unterscheidungen zwischen HSV -1 und HSV -2 zulässt, so zeigen sich die Unterschiede in der Häufigkeit des Ausbruchs. Die Reaktivierungsraten sollen laut Studie bei genitaler HSV-Infektionen vom Typ HSV-2 deutlich höher liegen als bei HSV-1. Weiterhin wurde beobachtet, dass bei einer vorausgegangenen HSV-1 Infektion eine Primärinfektionen mit HSV-2 deutlich milder verlaufe.
Herpes-Simplex-Virus 1
Der HSV-1 Virus
wird durch Speichelkontakt sowie direkten Hautkontakt (Schmierinfektion) übertragen. Der Ausbruch erfolgt meist an den Lippen, im Gesicht, am Augen oder an den Genitalien. Problematisch wird es, wenn der Virus sich im Auge stark vermehrt, was zur Blindheit führen kann (Herpes-Simplex-Retinitis). In sehr seltenen Fällen kann ein ausbreiten des Herpes Virus im Hirn eine Hinrhautentzündung hervorrufen, was zum Tode führen kann.
Herpes-Simplex-Virus 2
Der HSV-2 Virus
wird durch engen Schleimhautkontakt übertragen, und ist im Allgemeinen verantwortlich für Genitalsherpes der in den meisten Fällen beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Bei Neugeborenen kann es durch den Geburtsvorgang zur so genannten konatalen HSV-2 Infektion kommen. Hierbei handelt es sich um ein schweres Krankheitsbild mit einer Sterblichkeit von 30%. Vorgebeugt werden kann hier durch eine Kaiserschnittgeburt, da die Infektion im Geburtskanal erfolgt.
Erstinfektion
Die meisten infizierten Menschen merken von der Erstinfektion durch den Herpes Virus oft nichts (90%). Sie zeigen einen sogenannten asymptomatischen Verlauf. Nur allein etwa 3% – 10% der Betroffenen zeigen typischen Symptome einer Herpesvirus Infektion, welche meist auf geschädigter Haut und Schleimhaut geschiet. Eine Infektion in gesunde Haut ist sehr selten.
Reaktivierung
Nach der Erstinfektion verweilt der Herpes Virus in den Zellkörper der Nerven, und bleiben dort ein Leben lang. Der Betroffe bleibt nun entweder Virenträger ohne es zu merken, oder es kommt zur Reaktivierung
Ein erneuter Ausbruch durch die Reaktivierung der Herpes Viren erfolgt durch äußere Faktoren wie
- Psychische Belastungen & Stress
- Infektionen & Fieber
- Sonnenbestrahlung & UV- Licht
- Hormonelle Veränderungen (z. Bsp. Menstruation)
- Immunschwäche (leichter Infekt, Schnupfen etc…)
Die Anzahl der Ausbrüche nimmt mit den Jahren ab. Ein Drittel aller infizierten leidet unter immer wiederkehrendem Lippenherpes.
Symptome
Typische Symptome des Herpes Virus sind juckende oder brennende Bläschen, die in der Regel auf entzündeter Haut entstehen. Nach wenigen Tagen verfärbt sich der Inhalt trüb, worauf die Bläschen verkrusten und eintrocknen.
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Letzte Aktualisierung: 2. April 2021 von